Frühförderung

 "Begreifen kommt von greifen. Das Kind begreift, indem es sich  bewegt." 
(Maria Montessori)

Methoden der Heilpädagogischen Frühförderung

Die Heilpädagogik ist eine wissenschaftliche Disziplin der Pädagogik und bezieht Theorien und Erkenntnisse aus den Bereichen Medizin, Psychologie & Systemtheorie mit ein.  Ziel heilpädagogischen Handelns ist es, das Kind in seiner individuellen Entwicklung zu fördern und ihm damit eine adäquate Lebensbewältigung und soziale Integration zu ermöglichen. 

Die Heilpädagogische Frühförderung kann in unseren Praxisräumen im Kölner Stadtteil Lindenthal sowie mobil in Ihrer Lebensumwelt oder im Erlebnisraum des Stadtwaldes in Einzelförderung oder auch in einer Kleingruppe erfolgen.  

Wir empfehlen Heilpädagogische Frühförderung, wenn
Ihr Kind beispielsweise

 
  • durch altersuntypisches Spielverhalten auffällt
  • in der motorischen Entwicklung und/oder der Selbstwahrnehmung eingeschränkt wirkt
  • sprachlich nicht altersgerecht entwickelt zu sein scheint
  • herausforderndes/aggressives Verhalten zeigt
  • sich insgesamt oder in Teilbereichen deutlich verzögert entwickelt
  • Probleme im Aufbau und in der Gestaltung von Beziehungen/sozialen Kontakten aufweist
  • Verhaltensauffälligkeiten im Kindergarten und im familiären Alltag zeigt
  • sehr ängstliches, introvertiertes Verhalten zeigt
  • über eine geringe Aufmerksamkeits-­ und Konzentrationsfähigkeit verfügt
  • ein geringes Selbstbewusstsein/negatives Selbstbild hat
  • wiederkehrend undefinierbare Kopf- oder Bauchschmerzen hat und/oder häufig einnässt/einkotet (anatomisch abgeklärt)
  • Kunsttherapeutische Ansätze

    "Das Kind hat 100 Sprachen, in denen es sich ausdrücken kann, es verleiht auf kreative Weise seinem Eindruck über die Welt einen Ausdruck, sei es durch Worte oder durch Werke, die es gestaltet." (Loris Malaguzzi)



    Sinnliche Materialien, wie z. B. flüssige oder feste Farben, Ton, Sand, Kleister oder Gips schaffen einen hohen Aufforderungscharakter, um sich intensiv mit sich selbst und der Umwelt auseinanderzusetzen. Kunsttherapeutische Verfahren laden Kinder jedes Entwicklungsstandes  ein, tätig zu werden.


    • Innere Konflikte über Materialien ausdrücken, sich öffnen, explorieren
    • Sich selbst als Fähig erleben, sein Selbstvertrauen stärken
    • Tiefensensibilität und Kraftdosierung adäquat erleben und einsetzen
    • Vielseitige Matreialien erweitern das eigene Handlungsrepertoire 
    • Die Grob- und Feinmotorik ausdifferenzieren
    • Über ein künstlerisches oder plastisches Medium zu entspannen, im Hier und Jetzt 
  • Spieltherapeutische Ansätze

    "Das Spiel ist die höchste Form der Forschung" (Albert Einstein) 



    Spieltherapeutische Ansätze zielen darauf ab, eine differenzierte Wahrnehmung für den eigenen Körper zu entwickeln und Neues mit Bekanntem zu verknüpfen. Inhalte wie z.B. Symbol und Rollenspiel, Bau- und Konstruktionsspiel, Kombinationsspiel, Tischspiele etc. ermöglichen dem Kind:


    • Verarbeitung und Bearbeitung von Erlebtem/ Angstbesetzten oder Konfliktreichen Themen
    • Kindliches Verstehen über Nachahmung im Spiel über Metaebenen
    • Entlastung, Offenheit und Entspannung durch anforderungsfreien Rahmen
    • kreative Entfaltung, natürliches Neugierverhalten und Exploration
    • Schulung der Auge-Hand Koordination, Kognitiven Fähigkeiten
  • Psychomotorik

    "Der Körper ist der Übersetzer ins Sichtbare." (Christian Morgenstern)



    Körpersprache und Körperausdruck verdeutlichen die inneren Beweggründe des Kindes, denn Bewegung ist der Motor. Die Psychomotorik versteht sich als Entwicklungsbegleitung, die das Kind motiviert, an den eigenen Antrieb erinnert und es darin bestärkt, sich neuen Bewegungserfahrungen zu öffnen und in Kommunikation und Interaktion zu treten. 


    Seile, Rollbretter, Bälle, vielseitige Alltagsmaterialien und der Erfahrungsraum Wald zum klettern, rennen und forschen bieten psychomotorische Erfahrungen. 


    • ganzheitliche Bewegungsmöglichkeiten, sich ausprobieren und entdecken
    • Sensomotorische Erfahrungen (so fühlt sich Schwere an, langsam sein, schnell sein, Spannung und Entspannung)
    • Sozial-emotionale Erfahrungen 
    • Eigeninitiative fördern, Selbstbild differenzieren
  • Sensorische Integration

    "Eine Störung der Sensorischen Integration ist für das Gehirn dasselbe wie eine Verdauungsstörung für den Verdauungskanal."

    (Ayres)



    Jeder Wahrnehmungsreiz führt zu einer Reaktion im motorischen, emotionalen und/oder emotionalen Bereich. Eine adäquate sensorische Integration ist die Basis für das Erlernen von aufbauenden Leistungen wie bspw. grob- und feinmotorischen Anforderungen, schreiben, spontanes Verhalten und Handeln, Konzentrationsfähigkeit und/oder Selbsteinschätzung. Sensorische Integration ist die Koordination bzw. das Zusammenspiel unterschiedlicher Sinnesqualitäten und -systemen, quasi die Wahrnehmungsschulung.



  • Autismustherapie

    "Wir sagen, Autisten fehlt Empathie. Nein, uns fehlt sie. Für sie."

    (Henry Markram)



    Jedes Kind erhält in unserer Praxis den Schutzraum, den es zur persönlichen Entfaltung benötigt. Die Heilpädagogische Frühförderung beinhaltet die bereits beschriebenen ganzheitlichen Förderschwerpunkte der Spieltherapie (bspw. Floortime, Theraplay), Sprachheilpädagogik (bspw. GuK-Gebärden), Kunsttherapie, Sensorische Integration und Psychomotorik (bspw. Kontakt über Wahrnehmung). Diese Förderschwerpunkte kombinieren wir bedürfnisgerecht, situativ und individuell auf Ihr Kind abgestimmt. Ebenfalls betten wir Inhalte aus der autismusspezifischen Förderung nach dem TEACCH Ansatz (Treatment and Education of Autistic and related Communication and handicapped children/ Verstehen und Lernen mit Strukturierungshilfen) sowie angelehnt an den PECS-Ansatz ein (Picture Exchange Communication System/ Kommunikationshilfen über Visualisierung). 


     

  • Sprachheilpädagogik

    "... denn jede Kommunikation (nicht nur mit Worten) ist Verhalten und genauso wie man sich nicht nicht verhalten kann, kann man nicht nicht kommunizieren."

    (Paul Watzlawick)



    Heilpädagogische Arbeit impliziert bspw. Heilpädagogische Sprachanbahnung, klientenzentrierte Kommunikation, Kommunikationsförderung über gezielt eingesetzten und geforderten Blickkontakt oder Wechselseitigkeit,  Sprechanreize bieten, ggf. den Einsatz von Gebärdenunterstüzter Kommunikation (GUK) oder dem Einsatz von Bildkarten- angelehnt an den PECS-Ansatz (Picture Exchange Communication System). Im dialogischen Umfeld und mit Hilfe des korrigierenden Feedbacks fördern wir spielerisch die phonologische Bewusstheit, das Sprachverständnis und die Wortschatzerweiterung sowie die Entwicklung der Satzbildungskompetenz. Ebenfalls spielen psychosoziale Faktoren wie bspw. die nonverbale oder verbale Mitteilungsfreude wecken, Selbstvertrauen bei Sprechstörungen o.Ä. eine große Rolle.

  • Lerntherapie

    "Was du mir sagst, das vergesse ich.

    Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. 

    Was du mich tun lässt, das verstehe ich."

    (Konfuzius)



    Immer mehr Kinder haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und zu lernen. Deutlich wird dies oft erst in der Schule, dennoch haben die Schwierigkeiten meist auch schon davor bestanden. Helfende Unterstützung für die betroffenen Kinder ist in jedem Alter möglich und sinnvoll. Die Ursachen sind in der Regel nicht in mangelnder Begabung, Trotzverhalten oder Interesselosigkeit zu suchen. Eine an den kindlichen Bedürfnissen und dem jeweiligen spezifischen Kontext orientierte Lerntherapie/Lernpädagogik muss daher auch die tiefer liegenden Ursachen berücksichtigen und vor allem die seelische Befindlichkeit des Kindes ernst nehmen und einbeziehen. Zum Beispiel ist einzugehen auf mögliche Selbstwertprobleme, Ängste (vor Versagen, Liebesverlust, der Zukunft ...), mangelnde körperliche Bewegung sowie auf die häusliche und die schulische Situation. Gute lerntherapeutische/lernpädagogische Arbeit muss die genannten Aspekte integrieren und daraus immer neu einen individuellen und ganzheitlichen Behandlungsansatz entwickeln. (Quelle DIL)


Beantragung & Kosten

Die Heilpädagogische Frühförder­ung von Klein- und Vor­schul­kindern kann auf Grund­lage des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) unabhängig vom Einkommen der Eltern beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) beantragt werden und ist somit kostenfrei.


Sollten sich Fragen diesbezüglich ergeben, sprechen Sie uns jederzeit an. Wir begleiten Sie gerne durch die Antragstellung. 

Natürlich können Sie die Heilpädagogische Frühförderung unabhängig von einer Antragstellung auch privat zahlen. 


Unsere Leistungen

 
  • Heilpädagogische Anamnese und Diagnostik
  • Erstellung eines individuellen Förderplans/Teilhabeplans
  • Heilpädagogische Frühförderung im Einzel- oder Kleingruppensetting (auch mobil)
  • Elternberatung zu Kindesentwicklung/Integration/Inklusion oder zu ausgewählten Themen der Frühförderung
  • Systemisch-Lösungsorientierte Elternberatung/ regelmäßige Elterngespräche
  • Entwicklungsbeobachtung, Dokumentation und Reflexion (ggf. Entwicklungs- und Abschlussbericht)
  • Netzwerk- und Umweltarbeit (Austausch mit dem Kindergarten, Kinderärzten, Logopäden/Innen, LehrerInnen etc.)

Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.

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